Für Kosmetikprodukte mit einer Mindesthaltbarkeit unter 30 Monaten ist die Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) vorgeschrieben. Der Hersteller verwendet zur Illustration meist das Symbol einer Sanduhr gemeinsam mit dem Vermerk des Datums. Das MHD ist kein Verfallsdatum und bestimmt lediglich, dass die Hautpflege bei richtiger Lagerung ihre ursprünglich Beschaffenheit und Funktion besitzt. Für Beauty Produkte mit einer Mindesthaltbarkeit von mehr als 30 Monaten ist kein Vermerk des MHD erforderlich.

Der Hersteller hat die PAO (Period after Opening), die unbedenkliche Verwendungsdauer (bei sachgemäßer Aufbewahrung) nach dem Öffnen eines Produktes anzugeben. Als Symbol dient ein geöffneter Cremetiegel mit dem Vermerk des Verbrauchszeitraums in Monaten. Die Angabe der Haltbarkeit nach dem Öffnen der Hautpflegeprodukte hilft den Verbraucher:innen, die Zeitspanne der unbedenklichen Anwendung besser zu beurteilen.

Nicht nur bei verpackten Lebensmitteln, auch bei Kosmetika gibt es eine Zutatenliste. Die Inhaltsstoffe eines Hautpflegeproduktes müssen auf der Verpackung oder einem Beipackzettel angedruckt werden. Die Kennzeichnung erfolgt nach der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (kurz INCI) und werden die einzelnen Bestandteile, die mehr als ein Prozent des Inhalts ausmachen, nach ihrem Gewichtsanteil in abnehmender Reihenfolge aufgelistet.

Das heißt: je mehr von einer Substanz im Kosmetikprodukt vorhanden ist, desto weiter oben ist dieses gereiht. In der Regel sind das die Basisstoffe der Beauty Produkte – Wasser, Fette, Alkohol, Tenside. Meist folgen Wirkstoffe wie Pflanzenextrakte und Hilfsstoffe, insbesondere Konservierungs- und Farbstoffe. Willst Du mehr über einzelne Begriffe der Inhaltsstoffe deiner Hautpflege herausfinden, so erhältst Du auf der Plattform haut.de (link: https://www.haut.de/inhaltsstoffe-inci/) umfangreiche Information oder Du suchst in der Cosmetic ingredient database der EU (link: https://single-market-economy.ec.europa.eu/sectors/cosmetics/cosmetic-ingredient-database_fr) nach einzelnen Inhaltsstoffen Deines Beauty Produkts.

Nahrungsergänzungsmittel und Sport Supplements sind in der Originalpackung (meist Plastik – oder Glasbehälter) am besten aufgehoben. Zur Lagerung ist ein dunkler, trockener Ort besonders geeignet (eventuell ein Schrank, eine Lade) Zu beachten ist, dass die Kapseln, Tablette, Trinkampulle oder das Öl und Pulver nicht starker Lichteinstrahlung, hohen Temperaturen oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Vereinzelte Produkte sind kühl zu lagern, dann sind diese im Kühlschrank am besten aufgehoben. Die richtige Lagerart findest du immer in der Produktbeschreibung.

Und warum ist die richtige Lagerung deines Nahrungsergänzungsmittel so wichtig: die bedenkenlose Einnahme (entsprechend der vorgegeben Tagesdosis) ist jedenfalls bis zum angegeben Mindesthaltbarkeitsdatum gewährleistet. Allerdings sollte sich der Aufbewahrungsort stets außerhalb der Reichweite von Kindern befinden. Inhaltsstoffe, die für Erwachsene gänzlich unproblematisch sind, können für kleine Kinder gefährlich werden, insbesondere Nahrungsergänzungsmittel in kindgerechter Form (wie z.B. Bärchen, Kügelchen) verlocken die Kleinen zum Naschen.

1. Feste Teile, wie Kapseln, Tabletten,.. gehören in den Restmüll. Wichtig zu beachten ist: auch ölige Teile sind in den Restmüll zu werfen!

2. Wässrige Teile (zB Trinkampullen) können im Gegensatz zu Arzneimitteln über den Ausguss entsorgt werden.

3. Zur Abfallvermeidung und im Zuge des Recyclingprozesses sollte die Verpackung aus Papier oder Karton in der Altpapiersammlung, die Plastikbehälter in der gelben Tonne, die Glasbehälter im Glascontainer getrennt entsorgt werden.

Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass die Entwicklungskosten neuer Kosmetikprodukte für die Hersteller jährlich mehrere Milliarden Euro betragen. Die einzelnen Forschungsabteilungen sowie Labore arbeiten oft jahrelang an den Rezepturen der neuen Beauty Produkte, tausende Formulierungen zu Wirkstoffen werden jährlich europaweit patentiert.

Und so läufts: Das Kosmetikprodukt wird im Laborprozess verschiedenen Bedingungen wie Hitze, Kälte, starker Lichteinwirkung, starkem Schütteln, ständigem Öffnen… ausgesetzt und anschließend auf seine Zusammensetzung und Wirksamkeit geprüft. Die Produktbestandteile dürfen sich nicht auflösen und müssen aus mikrobiologischer Sicht „rein“ und sicher sein. Ist dieser Prozess erfolgreich verlaufen, wird das Beauty Produkt einem Praxistest unterzogen (Anwendertest). Zeigen sämtliche Prüfungsschritte ein positives Ergebnis, so kann das Hautpflegeprodukt aus entwicklungstechnischer Sicht in die Produktion gehen.

Einen weiteren Schauplatz im Entwicklungsprozess eröffnet die neue EU Kosmetik Verordnung, die strenge Anforderungen zum Schutz der Konsumenten vorsieht und den Hersteller zu folgenden Angaben und Verhaltensweisen verpflichtet: Dazu zählen an erster Stelle die ausreichende Kennzeichnung von kosmetischen Produkten (Hersteller, Mindestinhalt,…) sowie der Vermerk des Haltbarkeitsdatums, damit die Anwender:innen Kenntnis erlangen, wie lange sie ihre Hautpflegeprodukte verwenden können. Einwegprodukte, Spraydosen oder nicht verderbliche Produkte wie Parfüm, benötigen allerdings kein Haltbarkeitsdatum.

Die Kennzeichnung von Inhaltsstoffen mit INCI bietet insbesondere Allergiker die Möglichkeit, unangenehme Folgen der Verwendung eines Produktes zu vermeiden. Die Sicherheitsbewertung der Kosmetikprodukte, die von unabhängigen Gutachtern im Rahmen einer toxikologischen Prüfung vorgenommen wird, belegt, dass das Beauty Produkt hinsichtlich seiner Zusammensetzung für die Anwender:innen auch wirklich sicher ist. Im gesamten Entwicklungsprozess muss das EU weit bestehende Tierversuchsverbot eingehalten werden. Die technische Dokumentation (Information über Produktzusammensetzung, Inhaltsstoffe, Wirksamkeit des Produktes, Sicherheitsbewertung, Herstellungsmethode, beobachtete unerwünschte Effekte des Produktes während des Entwicklungsprozesses sowie erfolgte Reklamationen) sind aufzubewahren.